Übrigens, falls Ihr keine Bilder von Ella verpassen möchtet,
findet Ihr sie auch auf Instagram unter ellabolonka
... wie schnell man sich an so ein kleines Wesen gewöhnt
... wie viel die kleine Maus schon gelernt hat
... wie sich ein Hund auf Deinen Tagesablauf und Dein Leben auswirkt
... wie viel mehr Spaß viele Dinge machen
Wir haben aber - glaube ich - auch richtig Glück mit unserem kleinen Fellmonster. Sie bellt kaum, außer wenn sie spielen will (ok, sie will noch ziemlich oft spielen), hört ziemlich gut auf Rückruf, versteht sich mit allen Tieren (ok, die sich aber nicht immer mit ihr) und ist bis auf die Fellpflege recht pflegeleicht. Ein Riesenvorteil: Sie haart nicht. In den letzten Wochen ist wieder ne Menge passiert: Ella ist gechipt und gegen Tollwut geimpft worden (jetzt können wir auch mit ihr reisen), dann wurde sie kastriert und im Anschluss hat sie leider nochmal was richtig Fieses gehabt: eine Analdrüsenentzündung. Das war eine Woche lang echt die Hölle. Jetzt ist aber alles überstanden, und die Mausi macht einen recht stabilen und zufriedenen Eindruck. Fressen ist jetzt kein Problem mehr - ganz im Gegenteil! Sie ist eigentlich immer hungrig. So ist es aber auch viel einfacher, ihr etwas beizubringen. Das einzig wirklich Wichtige, das sie leider immer noch nicht so richtig kann, ist Alleinebleiben. Wir arbeiten nach Tipps von Herrn Rütter daran und können auch schon erste Erfolge verbuchen, aber so richtig klappt das noch nicht. Jetzt steht erst einmal die erste Reise an: Wir fahren mit dem Zug nach Heidelberg. Drei Tage probiere ich mal auch, wie sich so eine Städtereise mit Hund gestaltet. Ich bin gespannt!
Das mit einer regelmäßigen Berichterstattung und großartigen Erfolgen hat jetzt leider nicht so hingehauen, wie ich mir das gedacht hatte. Denn zum einen hat uns die kleine Ella am Anfang ganz schöne Sorgen bereitet und zum anderen hatte ich unterschätzt, wie anders das Leben mit Hund ist. Anders, aber großartig. Man muss sich allerdings schon ein bisschen daran gewöhnen.
Nach der ersten Woche fing es eigentlich schon an: Ella fraß sehr schlecht und hatte mehrfach krassen Durchfall mit Erbrechen. Wir waren sogar beim Notdienst, wo sie - wie auch schon bei unserem Tierarzt zuvor - eine Spritze mit einem Antibiotikum bekam. Der kleine Hund hat so oft Medikamente bekommen, dass ich schon Angst hatte, dass er Resistenzen entwickeln könne. Wir hatten ständig Sorge, dass es wieder passiert, und waren natürlich auch entsprechend unentspannt. An Training mit Belohnung war gar nicht zu denken, weil sie wirklich kein einziges Leckerli lecker fand. Das war ziemlich anstrengend und zuweilen auch eine echte Belastungsprobe. Denn wenn sie wieder einen Darminfekt bekam, waren natürlich auch die Nächte nicht wirklich erholsam. So kam zu der eigentlichen Welpenerziehung zur Stubenreinheit noch die Problematik mit dem Durchfall. Das Schlimmste aber war, dass der Tierarzt trotz detaillierter Darmuntersuchung und Röntgen nichts Organisches feststellen konnte. Er meinte, es sei entweder eine Unverträglichkeit oder aber Stress. Das war natürlich nicht wirklich etwas, mit dem man arbeiten konnte. Wahrscheinlich hat sich neben der ganzen für Ella ungewohnten Situation auch unsere Sorge auf sie übertragen, sodass sie doppelt Stress hatte. Eine Konsequenz war auch, dass wir das Futter umgestellt haben. Denn Nassfutter fand sie definitiv leckerer als Trockenfutter. Zwar haben wir mit dem angefangen, was wir von der Züchterin mitbekommen hatten, und das war Pedigree (also ein nicht wirklich gutes Futter), aber wenigstens fraß sie das. Mittlerweile hat sich alles normalisiert - Gott sei Dank! Ihre Verdauung ist mit ganz wenigen Ausnahmen ok, sie frisst mit gutem Appetit und auch das Training klappt jetzt natürlich viel besser. So unnütze Dinge, wie Pfötchen geben, kann sie hervorragend. Sitz geht bislang nur in der Wohnung und Bleib funktioniert auf eine Distanz von ca. 2 Metern. Aber immerhin ;-) Mit ihren sieben Monaten war sie sogar schon läufig - jetzt ist sie eine Frau :-) Und wahrscheinlich wächst sie nicht mehr. Dann bleibt es bei den kompakten zweieinhalb Kilo. Damit ist sie zwar echt eine halbe Portion, das macht aber auch viele Dinge einfacher. Beispielsweise das Ausgehen: Ich kann sie eigentlich überall mithinnehmen. Kein Mensch hat Angst vor ihr - das ist schon super. Die meisten sind eh ganz verzaubert, wenn sie in ihre schwarzen Knopfaugen schauen.
Am Freitag, den 5. Oktober war es soweit: Ella zog bei uns ein. Vom platten Land unweit des Hambacher Forstes in die "Großstadt" Bonn - schon ein kleiner Unterschied. Zumal wir nicht am Rand wohnen, sondern mitten drin. Und da ist es ganz schön laut. Der Garten gefällt der kleinen Wuschelmaus ziemlich gut, aber anfangs gab es so viele neue Geräusche und Bewegungen, dass an ein gemütliches Strullern geschweige denn mehr kaum zu denken war. Und wir mussten uns auch erst einmal an die Körpersprache des Hundis gewöhnen. Lieber einmal zuviel runterbringen als einmal zu wenig. Nachdem wir also angekommen waren, sollte sie ihren Löseplatz - was ein blödes Wort (steht aber in allen Ratgebern) - kennenlernen. Das hat sie auch, indem sie wie ne wilde Hilde zwischen Anna und mir hin- und hergelaufen ist. Als wir dann hochkamen, war es in der Küche so schön ruhig, dass sie sich erst mal lösen musste ;-) Nicht das letzte Mal! Die ersten zwei Nächte waren der Hammer: einmal von 23:30 bis 7:45 Uhr und einmal von 23:45 bis 8:45 Uhr durchgeschlafen - ich konnte mein Glück kaum fassen. Aber die dritte Nacht kam dann in Form der chinesischen Schlaffolter daher: Alle zwei Stunden musste ich raus. So wiederum hatte ich mir das nicht vorgestellt. Aber was soll's. Ich kann ja eh nix dran ändern.
Die ersten Tage waren wir nur zuhause und im Garten. Ein Spaziergang mit Leine brachte innerhalb von 10-15 Minuten fast alles, woran man die kleinen Scheißer gewöhnen soll: ein farbiges Mädchen, ein Mann mit Stock, Fahrradfahrer, Bus, Krankenwagen mit Martinshorn, Kinder, Autos - was das Städterherz so begehrt, war dabei. Am dritten Tag wagte ich einen kleinen Ausflug an den Rhein. Da war es so einsam, dass ich nicht glaube, sie damit überfordert zu haben. Und sie war bei vorbeilatschenden Krähen oder Möwen und einem vor uns auftauchenden Kormoran so derartig gechillt, dass ich hoffe, meine Vogelbeobachtungen im Garten weiter betreiben zu können, ohne dass ein kleiner Kläffer sie mir alle verscheucht. Auch im Kleinod waren wir schon. Es scheint ihr gut zu gefallen. Jedenfalls ist sie mir nicht die ganze Zeit auf Schritt und Tritt gefolgt, sondern hat tatsächlich auf der Decke, die ich ihr auf die Terrasse gelegt hatte, gesessen und mir zugeschaut. Heute waren wir das erste Mal im Wald. Ok, der Wald ist zwar Luftlinie 150 m von unserem Haus entfernt, aber der Spaziergang fiel schon länger aus, als es eigentlich für ihr Alter angeraten ist. Deshalb habe ich sie das letzte Stückchen getragen. Da kommt mir natürlich ihre Größe entgegen - mit ihren 1, 3 kg kann man sie schon gut tragen. Hoffentlich werden es noch ein bisschen mehr ...
Als wir die Kleine das erste Mal besuchten, hat sie noch mit ihrem kleinen Bruder Benji die Gegend unsicher gemacht.
Ihre Mama passt sehr auf die Kleinen auf und ist Fremden gegenüber ziemlich skeptisch.
Beim zweiten Besuch habe ich schon gelernt, Ella zu bürsten. Daran wird sie sich gewöhnen müssen, bei ihrer Lockenpracht.
Jetzt sind wir ganz aufgeregt und planen unser neues Leben mit Hund. Gar nicht so einfach, die Welt aus den Augen eines so kleinen Vierbeiners zu sehen. Auch unsere Wohnung ist noch nicht ganz welpensicher. Aber bis Freitag werden wir auch die letzten Gefahren für sie und unsere Schuhe beseitigt haben ;-)