Ein ganzes Wochenende im Garten ...

... da schafft man doch so einiges. Gestern bin ich zwar durch einen sturmbedingten Schaden aufgehalten worden, weil ich sonst nicht zum Gartenhaus gekommen wäre, aber nachdem ich den zerstörten "Naturrosenbogen" beseitigt hatte, ging es doch voran. Offenbar war meine Superkonstruktion nicht ganz so nachhaltig. Ok, wenn man einfach zwei stärkere Äste einbetoniert kann das ja nicht für die Ewigkeit halten. Ich hatte gehofft, das die angebundene Wildrose, der ganzen Konstruktion Halt gibt. Tat sich leider nicht. Im Gegenteil. Die war in dem Busch so sparrig gewachsen, dass der Sturm leichtes Spiel hatte, sie komplett aus dem Busch zu wehen. Leider lag sie dann halb auf dem Weg nach oben. Und sie war richtig riesig. Das habe ich beim Zerkleinern gemerkt. Und Dornen hatte sie auch nicht zu knapp - das wiederum haben meine Fingerkuppen gemerkt, die jetzt ein paar echt fiese Löcher haben.

Aber dann konnt ich mich auf die Hauptsache konzentrieren: eine Torsicherung für Ella. Sie ist nämlich leider so klein, dass sie durch die Holzlatten des Gartentors kommt. Und weil sie es draußen mega-interessant findet, ist sie schon häufiger mal ausgebüxt. Das ist jetzt vorbei. Eine nicht schöne, aber effektive Kaninchendraht-Konstruktion hindert die kleine Bolonka, unerlaubte Ausflüge zu unternehmen.

Und dann konnte ich mich mal mit was Schönem befassen: Stauden pflanzen. Und mein ganzes Diebesgut unterbringen. Wir haben zuhause im Garten nämlich unendlich viele Veilchen. Die finde ich wunderschön. Leider hatte ich bislang im Garten keine. Aber jetzt! Ungefähr sieben Pflanzen sind jetzt von Kessenich nach Ramersdorf gezogen. Und offenbar fühlen sie sich wohl. Hoffentlich vermehren sie sich auch so wie zuhause. Und schließlich habe ich verbotenerweise ein paar Buschwindröschen aus dem Wald mitgenommen. Aber wirklich nur zwei kleine Pflanzen. Die sollten es neben meinem Haselnussbaum gut finden. Da ist es ja genau so wie im Wald: viel Laub und im Sommer Schatten.

Die übrigen Pflanzen habe ich legal käuflich erstanden: drei Lupinen, zwei Storchschnabel, ein Phlox und ein paar Lilien. Da wollen wir mal hoffen, dass die nicht direkt wieder den Schnecken zum Opfer fallen. Aber ich werde sie ein bisschen schützen. 

Die Trockenheit des letzten Sommers ist leider nicht spurlos an meinem Garten vorüber gegangen. Fast alle Fichten, die zur Straße hin viel zu eng gepflanzt waren, sind kaputt. Nicht dass ich die Fichten schön gefunden habe, aber sie boten schon einen guten Sichtschutz. Jetzt muss ich mir mal gut überlegen, was an ihre Stelle  kommt. Am besten fänd ich ja eine Vogelschutzhecke mit diversen nützlichen Pflanzen wie Weißdorn, Pfaffenhütchen, Kornellkirsche etc. Aber ich befürchte, dass ich die Fichten gar nicht gut aus der Erde bekomme. Daher überlege ich, einfach einen Sichtschutz an die Stämme zu kloppen und dahinter zu pflanzen. Mal schauen. Es sieht eh alles ganz anders aus, weil meine Nachbarn quasi ihr ganzen Grundstück gerodet haben. Das Gute ist, dass der Baum nicht immer über mein Beet wächst. Nachteilig ist allerdings, dass ich jetzt zu der Seite überhaupt keinen Sichtschutz mehr habe. Und schön sieht das Grundstück jetzt nicht aus. Vielleicht gibt sich das, wenn die verbliebenen paar Pflanzen Blätter haben.

Außerdem waren die Gräser am Teich ganz vertrocknet. Denen habe ich jetzt einen schicken Mecki geschnitten. Sieht sogar fast ein bisschen süß aus. Ella findet den Teich unwiderstehlich. Irendwann plumpst sie bestimmt mal rein. Aber am meisten Spaß hatte sie mit den vom Schmetterlingsflieder abgeschnittenen Ästen und meinen Gartenhandschuhen. Damit konnte sie sich echt ne ganze Zeit bespaßen.

Zu guter Letzt musste ich mir noch eine Konstruktion einfallen lassen, um meinen Zwetschgenbaum am Kräutergarten zu retten. Er ist nämlich eigentlich tot und eigentlich auch schon umgekippt, aber das darf er nicht, weil er der riesigen Wildrose als Kletterhilfe dient. Daher habe ich mit zwei dicken Stämmen eine Halterung unter den Stamm gedrückt. Ich hoffe, das hält.

Insgesamt sind die meisten Beete jetzt schön, die Rosen geschnitten, das Laub auf dem Kompost und die toten Hortensien beseitigt. Drei Stück hat's hingerafft. Die anderen haben es irgendwie geschafft. Aber das sind auch Endless Summer, die sind - wie ich finde - eh etwas robuster als Bauernhortensien.