Eiskalte Luft aus dem Osten, aber Supersonne - ein megaschönes Wochenende mit strahlend blauem Himmel war das. Eigentlich könnte man ja meinen, da gäbe es nix zu tun. Von wegen. Samstag war Aufräumtag, da wurden die Beete und der Rasen mal von dem ganzen Laub befreit, damit sich die Blümchen da nicht so mühsam durchpieksen müssen. Danach saht es schon viel mehr nach Frühling aus - auch wenn es sich bei dem eisigen Wind nicht wirklich danach anfühlt. Aber auch die Vögel sind gut drauf und zischen schon paarweise durch den Garten. Einiger plüschen ihr Daunenmäntelchen so auf, dass sie eine komplette Kugel sind. Zuhause hat sich die Klopfmeise offenbar auch schon eine Partnerin gesucht. Aber so richtig in love sind die wohl noch nicht. Dafür isses noch zu kalt. Daher ist die kleine Blaumeise immer noch ständig damit beschäftigt, imaginäre Konkurrenten zur bekämpfen, die sie offenbar in unserer Fensterscheibe sieht. Den lieben langen Tag fliegt sie gegen die Scheibe, um den Wettbewerber in die Schranken zu weisen. Dabei klopft sie ständig mit dem Schnabel gegen das Fenster - daher der Name Klopfmeise. Und genau die war letztes Jahr auch schon bei uns, mit exakt demselben Habitus. Verrückte Meise!
Außerdem habe ich der Wildrose im Staudenbeet den Gar aus gemacht. Drei Jahre hatte sie jetzt Zeit, um zu blühen. Stattdessen ist sie nur riesig groß geworden und nimmt hübscheren Pflanzen den Sonnenplatz weg. Nun hat sie ihr Leben verwirkt und wurde erst einmal abrasiert. Vielleicht schafft der harte Nachtfrost ja, sie zu töten. So oder so muss ich sie wohl noch mit dem Spaten komplett entfernen, wenn der Boden nicht mehr hart ist. Da Rosen Tiefwurzler sind, wird das sicherlich kein leichtes Unterfangen.
Heute habe ich mich dem Wildwuchs vom Nachbarn hinter der Ruinenmauer und den Himbeeren gekümmert. Diese sich in einem Affentempo vermehrenden Bäume hasse ich wie die Pest. Nicht nur, dass sie überall aus dem Boden ragen. Sie wachsen auch noch so sperrig. Ich kenne keinen anderen Baum, der fast rechtwinklige Seitenäste bildet. Dementsprechend ist das Schnittmaterial auch echt schwierig zu verarbeiten.Außerdem ranken noch Brombeeren, Stachelbeeren und Waldreben rüber, von dem Efeuberankten Baum, der fast komplett über meiner Ruinenmauer thront, ganz zu schweigen. Damit war ich gut beschäftigt, bis sich die Sonne verabschiedete und es wieder ziemlich frisch wurde. Ich muss zwar noch ein bisschen nacharbeiten, aber es sieht schon viel luftiger und freier aus. Dann komme ich im Sommer auch viel besser an die Himbeeren.