Kleinod vs. Kleingartenverein

Was hab ich doch ein Glück! Mein Garten ist wirklich das Beste, was es für mich gibt. Am Wochenende wurde mir das wieder mal bewusst. Aber ich fange mal lieber von vorne an:

Donnerstag rief ein netter Herr vom WDR bei mir an und fragte, ob ich wohl Lust und Zeit habe, als Expertin in der Sendung Servicezeit mitzuwirken. NATÜRLICH hatte ich das! Und schon am Samstag ging es los. Ein Team aus Redakteur, Kameramann und Azubi für Mediengestaltung Bild und Ton war am frühen Samstagmorgen aus Köln angereist, um zum einen zu zeigen, wie ein toller Garten ohne chemische Pflanzenschutzmittel aussehen kann und zu anderen, wie es in Kleingärtenvereinen gehandhabt wird.

Das Team war supernett und wir hatten richtig Spaß. Gott sei Dank hielt das Wetter! Es wurde zwischendurch sogar noch richtig gut. Gedreht wurde erst im Kleinod, obwohl das in der Sendung erst am Ende kam. So konnten sie sich aber einmal Ausladen und Auspacken sparen. Ich musste ein bisschen im Garten werkeln, jäten und schnippeln. Dabei wurde ich gefilmt, und schließlich wurde ich gefragt, wie ich das denn so handhabe mit den Schädlingen oder dem Unkraut. Lustigerweise kam zwischendurch ein Eichhorn vorbei und mopste sich einen Meisenknödel. Der Kameramann konnte das sogar filmen - klasse!

Als wir dann zu Bonns größtem Kleingartenverein mit etwa 100 Parzellen fuhren, habe ich um so mehr zu schätzen gewusst, was ich an meinem Garten habe. Keine Regeln, keine neugierigen Blicke - herrlich! Anders im Schrebergarten: Hier gibt es eine Drittelregel, die besagt, dass man 1/3 Anbau, 1/3 Blumen und 1/3 Spaßgarten haben muss. Klar wird das nicht so streng gehandhabt, aber ich fände es schon blöd, wenn mir jemand vorschreiben würde, was ich wie anzupflanzen habe. Und meinen Kompost kann ich auch hinpflanzen, wo ich will.

Thema der Sendung sollen Pflanzenschutzmittel sein. Der Redakteur hat die Kleingärtner befragt, ob er mal in deren Schuppen schauen dürfe und hat dort dann das Portfolio an Pflanzenschutzmitteln und wie dies gelagert werden unter die Lupe genommen. Dabei wurde ich - Expertin! - immer gefragt, ob das so gut sei und was man machen soll bzw. lieber lassen sollte. Und man glaubt ja kaum, was wir dort gefunden haben: Ein Marmeladenglas mit grünem Pulver, darauf die Beschriftung mit Edding "Gift - DDT" - unbelievable! Das war zusammen mit einem anderen Glas, auf dem zunächst ein fachmännischer Aufkleber prangte, der aber schließlich überschrieben und daneben ein Totenkopf gemalt wurde, das Highlight. Es gab aber durchaus aus Biogärnter, und zwar sehr nette, von denen wir sogar einen Kaffee bekamen. Ich war ganz neidisch auf die Kammmolche, die in deren Gartenteich wohnten. Vielleicht habe ich ja sogar auch Molche, ich sehe sie bei dem trüben Wasser nur nicht ;-)

Schließlich sollte das Ganze auch ein bisschen spaßig werden und so sind der Redakteur und ich auf dem Anhänger eines Rasentraktors mit gefühlten 3 Stundenkilometern Titanic-mäßig ('Ich bin der König der Welt') zwischen den Parzellen hergedüst. Herrlich! Ein wirklich spaßiger Samstagvormittag!

Sonntag dann Kontrastprogramm mit Auspflanzen meiner ersten Sämlinge, jäten und sonnen. Ein richtig tolles Wochenende!

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